Informationen für Betroffene und Angehörige

Ratgeber Malignes Melanom

Informationen für Betroffene und Angehörige
 
 
Malignes Melanom
Wissenswertes zum Malignen Melanom

Durch das Vermeiden von UV-Strahlung kann der Entstehung eines malignen Melanoms u. U. vorgebeugt werden. Um Sonnenbrände zu vermeiden, helfen z. B. eine Kopfbedeckung, schützende Kleidung und Sonnencreme. Langes Sonnenbaden, gerade zur Mittagszeit, sollte vermieden werden.

Auch Besuche von Solarien sollte nach Möglichkeit nicht unternommen werden. Um Kinder und Jugendliche zu schützen, ist der Besuch erst ab 18 Jahren erlaubt. Besonders Personen mit einer genetischen Veranlagung sollten regelmäßig ihre Haut untersuchen lassen, sich einem sog. Hautkrebsscreening unterziehen.

Wissenswertes: Vorbeugende Maßnahmen

Der Entstehung des Melanoms kann durch das Einhalten einiger wichtiger Maßnahmen vorgebeugt werden. Die oberste Priorität hat die Verringerung der UV-Exposition. Dabei hilft beispielsweise angemessener Sonnenschutz wie Kopfbedeckung, schützende Kleidung, Sonnenbrille, möglichst zeitlich begrenztes Sonnenbaden und sorgsames Meiden von Sonnenbränden.

Die Menschen, die zu einer der Risikogruppen gehören, dazu gehören Menschen mit einem Melanom in der Familie, Personen mit zahlreichen Pigmentmalen sowie einem besonders gefährdeten Hauttyp, sollten sich in regelmässigen Abständen einer hautärztlichen Untersuchung unterziehen.

Wissenswertes: Fortgeschrittenes malignes Melanom

Die Therapiemöglichkeiten bei malignen Melanomen im fortgeschrittenen und Spätstadium sind sehr begrenzt. Für diese Patientengruppe besteht jedoch z. B. die Möglichkeit der Teilnahme an klinischen Studien, beispielsweise an den Studien der Arbeitsgemeinschaft der dermatologischen Onkologie. Im Fokus der Melanomforschung befindet sich derzeit eine Behandlungsart, die sog. Immuntherapie, die das Immunsystem gegen die Tumorzellen unterstützen soll, sowie Behandlungen mit sog. monoklonalen Antikörpern, die gegen die Krebszellen aktiviert werden.

Wissenswertes: Krebsimpfung

Beim Therapieansatz mit der sog. Vakzination, auch Krebsimpfung genannt, werden die Kräfte des Immunsystems gegen die Krebserkrankung verstärkt eingesetzt. Die Tumoren entwickeln eine Reihe von Schutzmechanismen gegen das Immunsystem, deshalb werden sie im Gegensatz zu Viren und Bakterien nicht vom Immunsystem bekämpft. Daher wäre das Ziel einer Vakzination, diese Schutzmechanismen zu umgehen, indem beispielsweise bestimmte Zellen des Immunsystems (Lymphozyten) gegen die Krebszellen aktiviert werden. Bei der Vakzination handelt es sich um einen Therapieansatz, der im Rahmen wissenschaftlicher Therapiestudien noch weiter untersucht werden muss.

Aktuelle Studien: Gefahr von Solarien

Bis vor Kurzem galt künstliches UV-Licht als mögliche umweltbedingte Krebsursache, doch seine gravierenden Auswirkungen wurden stark unterschätzt. Der akuelle Forschungsstand mit Tierexperimenten deutet darauf hin, dass die ultraviolette Strahlung extrem krebsauslösend ist. Die Ergebnisse der Studien belegen, dass das Risiko, an Hautkrebs und an einem Melanom des Auges zu erkranken, durch die UV-Strahlung und somit durch künstliches Bräunen in Solarien enorm steigt. Eine aus 20 epidemiologischen Studien bestehende Analyse zeigt, dass das Risiko für ein malignes Melanom bei regelmäßigen Sonnenbank-Besuchen um 75 % steigt, vor allem wenn damit vor dem 30. Lebensjahr begonnen wird. Nach diesen alarmierenden Ergebnissen ordnete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Sonnenbänke der höchsten Risikokategorie für die Krebsentstehung zu. Die UV-Bestrahlung gilt als genauso gefährlich wie die Asbestbelastung, das Rauchen und der Alkoholkonsum. Die Bräune durch das künstliche UV-Licht ist in Deutschland auch unter Jugendlichen sehr beliebt, da die Bräune mit dem aktuellen Schönheitsideal verbunden wird. Seit Sommer 2009 ist der Besuch von Solarien für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren verboten.

Ingrid Rediner

26. Juli 2021
Um Hautkrebs vorzubeugen ist besonders die regelmäßige Muttermalkontrolle wichtig.
  
Thearpie Malignes Melanom

In der Regel wird das maligne Melanom vollständig entfernt. Hierzu wird neben den eigentlichen Tumorzellen auch ein Sicherheitsabstand, abhängig von Tumorgröße und -dicke, zum gesunden Gewebe mit entfernt. Hat das maligne Melanom eine Dicke von mehr als einem Millimeter erreicht, wird in der Regel der nahe gelegene Lymphknoten mitentfernt und auf Metastasen untersucht. Eine adjuvante (unterstützende Therapie) wird bei einer Tumorgröße ab 1,5 Millimetern empfohlen. Hierzu gehört z. B. eine Immuntherapie mit Interferon-alpha. Liegen bereits Metastasen in anderen Organen (Fernmetastasen) vor, können neben einer Operation Chemotherapie, Immuntherapie oder Strahlentherapie zum Einsatz kommen.

Beim malignen Melanom, das auch schwarzer Hautkrebs genannt wird, handelt es sich häufig um eine aggressive Form von Krebs, bei der die Pigmentzellen hauptsächlich der Haut betroffen sind. Weiterhin können auch Schleimhäute oder z. B. die Augen vom malignen Melanom befallen sein.

Laut Robert Koch-Institut erkranken etwa 16.000 Männer und Frauen in Deutschland jährlich neu an einem malignen Melanom, wobei Menschen zwischen 45 und 60 Jahren am häufigsten betroffen sind. Da der Krebs schnell Tochtergeschwülste in anderen Organen oder Lymphknoten bildet, ist es wichtig, dass das maligne Melanom frühzeitig erkannt wird.


Diagnose Malignes Melanom

Regelmäßige Selbstuntersuchungen der Haut können helfen, veränderte Pigmentflecken zu entdecken. Haben sich die Flecken im Aussehen verändert (z. B. ist der Fleck dunkler geworden oder unregelmäßig erhaben oder gewachsen), sollte ein Arzt aufgesucht werden. Um die Diagnose malignes Melanom stellen zu können, sichtet der Arzt zunächst die betreffende Hautstelle. Mithilfe eines Auflichtmikroskops kann die Hautstelle stark vergrößert betrachtet werden. Sollte der Arzt den Verdacht äußern, dass es sich um ein malignes Melanom handelt, wird er in der Regel den Pigmentfleck entfernen und das Gewebe überprüfen lassen. Falls die Diagnose eines malignen Melanoms gestellt wird, werden weitere Untersuchungen durchgeführt, durch die festgestellt werden soll, ob bereits Metastasen vorliegen.